Visualisierung Brücke

VRVis: Digitalisierung für den Bahnverkehr mit Visual Computing

Das Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis) entwickelt für das Rail4Future-Projekt Interaktions- und Visualisierungstechniken für digitale Zwillinge (Digital Twins) von Eisenbahninfrastruktur. Die Ergebnisse von Simulationen sollen für die Anwender rasch visuell erfasst und vergleichbar gemacht werden.

„Mit unserer Visualisierungsexpertise werden beispielsweise die Restlebensdauer von Brücken oder Änderungen der vertikalen Gleislage am Computer sichtbar gemacht“, verweist DI Rebecca Nowak, Projekt­verantwortliche vom VRVis, auf das Potential dieser Forschung für die Infrastrukturbetreiber. In Zukunft sollen so Ressourcen besser geplant, genutzt und gewartet werden können.

Für den konkreten Anwendungsfall werden dazu zunächst jeweils Prototypen modelliert. Eine Herausforderung für die Forscher sind dabei die unterschiedlichen Daten, die anschließend in einem interaktiven Dashboard kombiniert und verknüpft werden. Die Visualisierungs­­konzepte orientieren sich individuell an den Vorgaben der Projektpartner. Die Optimierung erfolgt dann iterativ im Sinne des User-Centered Design in regelmäßigen Workshops auf Expertenebene.

„Ein Fokus der VRVis- Forschungsarbeit liegt an der Darstellung der Simulationsergebnisse im zeitlichen und örtlichen Kontext“, betont DI Nowak. Die Daten können auf einer Landkarte angezeigt und durch Skalierung auf einer Zeitachse mit unterschiedlichen Parametern in die Zukunft projiziert werden. Im Ampelsystem kann dann die Restlebensdauer von Infrastruktur ausgewiesen werden, etwa wenn sich das Verkehrs­aufkommen oder die Geschwindigkeit der Fahrzeuge ändert.

Beispiele aus dem aktuellen Projekt sind 3D-Ansichten von Brücken, Punktwolken gesamter Streckenabschnitte oder Landkarten zur Verortung von Infrastrukturelementen. Aber auch Simulationsergebnisse und allgemeine wie auch domänenspezifische Diagramme sind per Mausklick abrufbar.

VRVis - Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung

Das VRVis ist Österreichs führende Institution auf dem Gebiet des Visual Computing. Mit innovativen Visualisierungsmethoden werden menschliche Fähigkeiten mit den Stärken des Computers kombiniert, um große Datenmengen für effektive Workflows und komplexe Entscheidungs­prozesse human-zentriert aufzubereiten.

Das im Jahr 2000 gegründete VRVis hat Standorte in Graz und Wien und arbeitet mit seinen rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in enger Kollaboration mit nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft. Gefördert wird das Kompetenz­zentrum im Rahmen des COMET-Programms.

Rebecca Nowak Projektverantwortliche Rail4Future VRVis Rebecca Nowak Projektverantwortliche Rail4Future VRVis